Ideen "de Luxe"
zwischen Kunst und Alltag
Fonds Soziokultur vergibt
rund 1,32 Mio. €
Fördermittel

 

Die „Corona-Passion“ aus Hoyerswerda in Sachsen ist eins von insgesamt 68 Projekten aus dem gesamten Bundesgebiet, das vom Kuratorium des Fonds Soziokultur Anfang Juli 2021 für eine Förderung ausgewählt wurde. Die „Passion“ wird erarbeitet und gesungen von Laienchören der Stadt und geht auf biografische Erfahrungen der Corona-Zeit ein. Zugleich trotzt sie gemeinsam mit vielen Stimmen der Krise und setzt laut gesungene hoffnungsvolle Zeichen. Mit „Körper de Luxe“ widmet sich ein Tanzprojekt einem Körperideal, das für die allermeisten Menschen nicht zutrifft. Und zwischen Görlitz und dem gegenüberliegenden Zgorzelec an der deutsch-polnischen Grenze wird mit der Performance „STRE!FEN“ die Grenzregion erkundet. Dies sind nur Beispiele dafür, wie soziokulturelle Akteur*innen immer wieder soziale und regionale Fragestellungen aufgreifen und diese in kreativen Formaten verarbeiten. Ängste, Erfahrungen, Erlebnisse und konkrete Gestaltungsideen von Bürger*innen jeden Alters sind der Gegenstand soziokultureller Projektarbeit.

380 x Ideen für lebendige Kultur
Für das zweite Halbjahr 2021 sind beim Fonds Soziokultur insgesamt 380 Projektanträge mit einem Gesamtförderbedarf in Höhe von 6,1 Mio. Euro eingegangen. 68 davon, also rund 18 %, konnten nun mit den zur Verfügung stehenden 1,32 Million Euro für eine Förderung ausgewählt werden. Zusätzlich hat die junge Jury für die Fördersäule „U25 – Richtung: Junge Kulturinitiativen“ 27 Projekte im Fördervolumen von 90.000 Euro aus insgesamt 45 Anträgen ausgewählt. Bei den jungen Antragstellenden zwischen 18 und 25 Jahren spielt die Corona-Zeit und ihre Auswirkungen auf Jugendliche ebenso wie etwa Antirassismus eine wichtige Rolle. In Filmen, Theaterstücken und Kunstaktionen bearbeiten sie, was sie bewegt, und sie übernehmen früh Gestaltungsverantwortung.

Die Kuratoriumsmitglieder zeigten sich von der Kreativität und der vielfältigen Motivation der Antragsteller*innen sehr begeistert, da die Planung und Durchführung von kulturellen Projekten gerade in Zeiten einer Pandemie, wechselnder Kontaktbeschränkungen und unsicherer Finanzierungslage eine besondere Herausforderung darstellt. Umso wichtiger sei es jetzt, Kultur mit den Menschen vor Ort zu gestalten und der Verunsicherung und der Gefahr sozialer Spaltungen etwas entgegenzusetzen.
Kernelement der geförderten Aktivitäten ist es, Kunst und Kultur mit den Herausforderungen der Gesellschaft zu verbinden. Beteiligt sind immer Menschen vor Ort, junge und alte Bewohner*innen, Zugezogene und Alteingesessene in jeder Region Deutschlands. Sie werden selbst zu Sänger*innen, Tänzer*innen, Programmierer*innen oder Filmemacher*innen oder schneiden den eigenen Podcast zu Fragen der Gerechtigkeit. Künstler*innen und Kulturschaffende in Vereinen oder Initiativen geben hierzu die Impulse und werden Plattformen für innovative Kulturaktivitäten.

Im Herbst dieses Jahres schreibt der Fonds erneut Projektmittel aus. In der Zeit vom 01. Oktober bis zum 2. November 2021 können Anträge für soziokulturelle Projekte eingereicht werden, die im Jahr 2022 beginnen oder realisiert werden.

Die Projekte dürfen allerdings nicht vor Ende Februar 2022 beginnen.

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