Innovationspreis Neue Medien vergeben

Hartware Medien Kunst Verein aus Dortmund und Pädagogische Aktion/Spielkultur aus München ausgezeichnet!

Zum zweiten Mal hatte der Fonds Soziokultur seinen Innovationspreis ausgelobt, der mit einem Preisgeld von insgesamt 18.000 Euro verbunden war. Die Ausschreibung richtete sich diesmal an Projekte, die sich auf innovativer Weise der kreativen Produktion, Präsentation und Vermittlung Neuer Medien widmeten. 16 Projekte aus ganz Deutschland wurden für den »Innovationspreis Soziokultur« nominiert.

Das Kuratorium des Fonds hatte alle Projekt ausführlich begutachtet und drei Preisträger ausgewählt: den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt der Verein »HartwareMedienKunstVerein« aus Dortmund für das Ausstellungsprojekt »games - Computerspiele für KünstlerInnen«. Nach Auffassung der Jury war es mit diesem Projekt in herausragender Weise gelungen, Computerspiele künstlerisch zu bearbeiten und dadurch den Bezug zwischen Medienkunst und Jugendkulturen herzustellen.

Den zweiten Preis erhielt der Verein »Pädagogische Aktion/Spielkultur« aus München für das Projekt »PL@TONS CAVE TOD@Y«. Diese interaktive Installation war ein überzeugendes Beispiel dafür, wie ein altes Thema mit Hilfe Neuer Medien kultur- und medienpädagogisch aufgegriffen und aktualisiert werden konnte. Das Medienzentrum Parabol aus Nürnberg erhielt den dritten Preis für das Projekt »Tatort Nürnberg«, einer Entwicklung und experimentellen Erprobung eines internetgestützten Stadtspieles im virtuellen und realen Raum.

Die Jury zeigte sich sehr beeindruckt davon, wie in den nominierten Projekten erfolgreich das Potenzial der Neuen Medien auch für neue soziokulturelle Angebots- und Aktionsformen nutzbar gemacht wurde. „Die Neuen Medien sind in der Soziokultur angekommen"- so lautete das Resümee der Jury-Vorsitzenden, Anne Schulz, nach der Auswahlentscheidung.

Öffentliche Preisverleihung in Dortmund

Die öffentliche Preisverleihung fand am 13. Januar 2005 im Theater Fletch Bizzel in Dortmund statt. Der frühere Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, Herr Dr. Gerhard Langmeyer, hatte die Teilnehmer zu Beginn der Veranstaltung mit einem Grußwort willkommen geheißen. Die Laudatio auf den Hauptpreisträger hielt die Präsidentin der Kunststiftung NRW, Frau Staatsministerin a.D. Ilse Brusis. Der damalige Abteilungsleiter bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Bundeskanzleramt, Herr Dr. Knut Nevermann, hatte den Festvortrag gehalten und sich darin mit der Kultur- und Medienpolitik im Zusammenhang mit den Herausforderungen der Informationsgesellschaft befasst.

Die Staatsministerin a.D. und Präsidentin der Kunststiftung NRW, Ilse Brusis, hielt die Laudatio auf den Hauptpreisträger. Sie würdigte dabei insbesondere das beispielhafte Engagement und die Beharrlichkeit der Mentoren des Projektes, Iris Dressler und Hans D. Christ, die das internationale Ausstellungsprojekt zu einem Erfolg geführt hätten, der auch überregional gewürdigt und anerkannt worden sei. ›games. Computerspiele von KünstlerInnen‹ – realisiert im ehemaligen Reserveteillager des stillgelegten Hochofenwerkes PhoenixWest – habe in vorbildlicher Weise die gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenhänge zwischen Neuen Medien und Soziokultur aufgezeigt. Es sei hier gelungen, ein Modell einer alltagsnahen Kulturarbeit zu entwickeln und experimentell zu erproben. PhoenixWest sei so zu einem öffentlich zugänglichen Ort der Kulturvermittlung geworden, der Zielgruppen anspräche, die an herkömmlichen Kultur- und Medienangeboten kaum teilnähmen. Durch das vielfältige Rahmenprogramm (Workshops, Filmprogramm, Werkstätten, LAN-Parties) seien insbesondere Jugendliche ermuntert worden, sich kreativ mit den Neun Medien auseinander zu setzen. »Gerade Medienkunst und -kultur haben eine besondere Beziehung zur Soziokultur. Von daher war die Ausschreibung des ›Innovationspreises Soziokultur‹ nur folgerichtig, und sie ist nach wie vor hoch aktuell.«

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