Als Freies Radio versucht Radio CORAX einen Raum zu schaffen, in dem sich Menschen verschiedenster Hintergründe on- und off-air begegnen und gesellschaftliche Themen verhandeln. Hinsichtlich gesellschaftlicher Diversität sind jedoch viele Positionen im Programm- und Vereinsleben unterrepräsentiert. Zugleich verschärft sich das gesellschaftliche Klima, was sich nicht zuletzt in einem Höchststand rassistischer Angriffe äußert. Umso dringender braucht es Räume für Austausch, Begegnung und gelebte Solidarität. Radio CORAX will ein solcher Ort sein. Doch dafür müssen Aktive Rassismus besprechbar machen und sich fragen, welche Rolle er im Radio-Alltag spielt.
Radio CORAX hat mit professioneller Begleitung einen Strukturprozess begonnen, um Verantwortung für rassismuskritisches Handeln im gesamten Sendebetrieb und Verein zu übernehmen, statt sie bei rassifizierten Menschen zu belassen. Dafür fanden u.a. Workshops für Menschen mit Verantwortung im Verein, für weiß positionierte Menschen sowie Empowerment-Angebote für Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte und BIPoC statt.
Dabei wurde deutlich: Diese Prozesse sind oft schmerzhaft, brauchen viel Zeit und Durchhaltevermögen. Es erfordert die Bereitschaft zuzuhören, unterschiedliche Voraussetzungen, Wissensstände und Diskriminierungserfahrungen anzuerkennen und dennoch Zusammenhalt zu stärken. Vor allem aber gilt es, jene ernst zu nehmen, die Rassismus alltäglich erleben – und gemeinsam zu handeln.
(Radio CORAX)
Projektträger*in:
CORAX e.V.
Ort:
Halle/Saale
Themen:
Antirassismus, rassismuskritische Öffnung, Zugangsoffenheit
Kooperationspartner*innen:
Anti-Diskriminierungs- und Betzavta-Trainerin
Projektergebnisse und Präsentation:
Workshops
Website:
www.radiocorax.de

