Innovationspreis Soziokultur
Seit 2003 vergibt der Fonds Soziokultur im Zweijahres-Rhythmus den mit 10.000 Euro dotierten »Innovationspreis Soziokultur« an kulturelle/künstlerische Initiativen, Zentren und Vereine.
Dieser Preis ist vom Fonds Soziokultur ausgelobt worden als zusätzlicher Anreiz zur Entwicklung von herausragenden Projekten. Die Vergabe ist jeweils an eine Themenvorgabe in einer Projektmittelausschreibung gebunden.
Projektträger können sich also nicht direkt um diesen Kulturpreis bewerben, sondern müssen sich an den entsprechenden Mittelausschreibung beteiligen und einen Förderantrag für ein Projekt stellen, dass sich inhaltlich mit dem jeweils vorgegebenen Thema auseinandersetzt. Wenn der Antragsteller für dieses konkrete Projekt Fördermittel des Fonds erhält, dann kann das Kuratorium das Projekt zusätzlich auch für den Innovationspreis nominieren.
Die nominierten Projekte werden während ihrer Realisierung besonders begleitet und begutachtet. Nach Abschluss aller Projekte entscheidet eine gesonderte Preisjury über die Vergabe des »Innovationspreises Soziokultur«. Die Jury kann bei Bedarf auch einen zweiten (mit 5.000 Euro dotierten) Preis und einen dritten (mit 3.000 Euro dotierten) Preis vergeben oder Preise teilen.
Wie können wir Räume, Orte, Begegnungen gestalten, in denen das Hinhören, der Austausch sowie die Suche nach einer gemeinsamen Basis bewusst gestaltet werden? Wo verliert man Mut und wie gewinnt man ihn? Wie passen Wut, Angst, Einschüchterung und Widerstand zusammen? Wie gehen wir in soziokulturellen Projekten angesichts einer „nervösen Gesellschaft“ und „aufgeheizter Stimmungen“ mit diesem Spektrum um? Wie können wir die vielen Wirklichkeiten, mit und in denen wir zusammenleben, produktiv mitgestalten? Gibt es Ideen für Kulturprojekte, in denen Streit als respektvolles und konstruktives Mittel verstanden wird; in denen Widerstand nicht allein gegen, sondern auch für die Suche nach einer gemeinsamen Basis steht? Mit dieser neuen Themenausschreibung zum Innovationspreis Soziokultur sucht der Fonds Soziokultur Projekte, die sich mit konstruktiven Settings für Konflikte beschäftigen. Gesucht werden Vorhaben, die Räume und Umgebung für Mitgefühl, Mitgestaltung, Verständnis und offene Auseinandersetzungen bieten – mit den Mitteln von Kunst und Kultur.
Die Ausschreibung „Keine Angst!“ zielt darauf, mit künstlerischen, kulturellen Mitteln die destruktive Hitze und Hetze aus Konflikten und Begegnungen zu nehmen und den respektvollen Umgang in unserer Gesellschaft zu gewinnen.
Sie müssen sich nicht gesondert für den Innovationspreis bewerben, sondern stellen einen Antrag in der Allgemeinen Projektförderung. Das Kuratorium wählt unter den geförderten Projekten die Anträge aus, die zusätzlich zu den bewilligten Fördermitteln die Chance haben, das Preisgeld des Innovationspreises Soziokultur zu gewinnen. Das Thema „Keine Angst!“ wird mit der nächsten Projektmittel-Vergabe erneut ausgeschrieben. Es besteht also auch im Herbst 2024 die Möglichkeit, das Thema zu behandeln und für den Innovationspreis Soziokultur nominiert zu werden.
Die folgenden Projekte sind für den Innovationspreis 2023 nominiert – der Preis wird 2024 vergeben:
Woche der Hausprojekte
Rand und Band e. V., Magdeburg
pop.up.club – kreativen Aktivismus nutzen
Landesverband für Club und Livespielstätten Mecklenburg-Vorpommern e.V., Rostock
HörMal!
Barmbeker Verein für Kultur und Arbeit e.V.
Zinnschmelze, Hamburg
Kiezveränderer*innen – Solidarische Design Stationen
Studio ES, Felix Egle, Berlin
Straße. Oase
CultureClouds e.V., München
ANGSTfrei - wenn anderes wichtiger wird als unsere Angst
KulturMarktHalle e.V., Berlin
Schaufensterkino
Kino über Land e.V., Dresden